Fehlende Nist- und Brutmöglichkeiten werden für viele unserer heimischen Vogelarten zunehmend zum Problem. Es sind verschiedene Faktoren, deren Zusammenspiel die Tiere vor eine zusehends schwieriger werdende Situation stellt. Wir Menschen haben einen großen Teil der natürlichen Lebensräume dermaßen stark verändert, dass die Vögel darin kaum noch natürliche Nistplätze finden – oder wir haben die Habitate gar völlig zerstört. Diese „Wohnungsnot“ ist mit dafür verantwortlich, dass die Zahl der Bruten vieler Vogelarten rückläufig ist. (Wildvogelhilfe.org) Mit den angeschafften Nist-/ Futter- und Trinkmöglichkeiten für Vögel, können wir so auch im städtischen Gebiet entgegenwirken.

Auch für Wildbienen und Insekten werden Nistmöglichkeiten immer seltener, da Flächen versiegelt und typische Nistorte wie Totholz aus Gärten und Wäldern entfernt werden. Die Arten leiden unter den negativen Auswirkungen von Monokulturen in der Landwirtschaft. In den letzten Jahren ist das Nahrungsangebot auf Feldern und in Gärten zurückgegangen. „Pflanzenschutzmittel“, also Pestizide, wirken sich nicht nur auf Schädlinge, sondern sind tödlich für Bienen, stören ihre Orientierung oder schwächen ihr Immunsystem. Auf der „Roten Liste“ stehen rund 300 von 560 Wildbienenarten in Deutschland (Frankfurter Institut für nachhaltige Entwicklung e.V.). Insbesondere im Winter sind Wildbienen und Insekten besonders gefährdet, da sie keinen Schutz vor der Kälte finden bzw. keinen geeigneten Platz zum Überwintern. Die speziell angefertigten Wildbienen- und Insektenhotels bietet Lebens-, Entwicklungs- und Überwinterungsräume. Mit der Tränke und Futterstelle können die Fluginsekten aktiv unterstützt werden.

Das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur wird somit bei unseren Klient*innen, insbesondere Familien mit Kindern (Beratungsstelle) und Senior*innen (Tagespflege), angeregt und ein Naturbezug im städtischen Gebiet hergestellt. Ab Ende März werden außerdem Wildblumen gesät, da Wildbienen auf Blühpflanzen in der Nähe angewiesen sind.

Die Mitarbeitenden der Beratungsstelle für Schwangere und Familien sowie der Tagespflege Flöha-Sattelgut brachten die Insektenhotels, die Nistkästen und Futterhäuschen, die Vogeltränke und die Insektenstation an geeigneten Plätzen an, sodass diese für Gäste und Klienten gut einsehbar ist und auch gepflegt werden können.

Eine Einweihung fand Anfang Dezember statt. Durch einen Vortrag zum Thema Insekten und der fehlenden Nist- und Brutmöglichkeiten werden Gäste und Klienten im neuen Jahr auf das Thema sensibilisiert.

Dabei stellen wir noch einmal den gesamten Projektverlauf zum dem Projekt „Blauer Adler“ vor. Unterstützt wurde diese Aktion unter anderem über die Allianz Umweltstiftung „Blauer Adler“ und die Allianz-Generalvertretung Ingrid Bleiber in Großschirma.

Das Projekt „Blauer Adler“ ist ein Bestandteil der 1990 gegründeten Allianz Umweltstiftung, die einen eigenständigen Beitrag zum Schutz der natürlichen Umwelt und der Förderung der Harmonie zwischen Mensch und Natur leistet.

Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Bleiber.