Freie Presse Flöha
(Text: Knut Berger)

Die Arbeiterwohlfahrt engagiert sich seit 2020 in Flöha und bietet dabei ein umfassendes Leistungspaket an. Einmal im Jahr wird beim Stadtteilfest gefeiert. Am 13. Juni steigt die 5. Auflage.

Gute gelaunt sitzt Gudrun Ebert in der Runde. Sie ist aufgeschlossen und scheint mit ihrer Zuversicht ihre unmittelbaren Tischnachbarn anzustecken. Schnell macht die Seniorin klar, dass sie mit ihrer derzeitigen Situation zufrieden ist. Das sah jedoch in der Vergangenheit nicht immer so aus. Vor nunmehr fünf Jahren musste sie sich einer schweren Operation unterziehen. „Das hat mich sehr belastet, aber ich bin wieder auf die Beine gekommen. Dabei war es die völlig richtige Entscheidung, das Angebot der Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt in Flöha anzunehmen. Hier wurde ich hoch gepäppelt“, sagt die 86-Jährige.

Fahrdienst holt die Seniorinnen und Senioren von Zuhause ab
Die Räumlichkeiten der Einrichtung im Gebäude des Plauer-Centers an der Fritz-Heckert-Straße sind hell und großzügig bemessen. Hier gibt es einen großen Hauptraum, einen großen Balkon, ein Therapiezimmer, aber auch Bad mit Dusche und Wanne sowie einen Schlafraum. Von Montag bis Freitag sind die Gäste jeweils von 7.30 bis 16.30 Uhr in der Tagespflege der Arbeiterwohlfahrt (AWO) willkommen und werden in der Regel vom Fahrdienst vor der eigenen Haustüre abgeholt und wieder zurückgebracht. „Wir wollen mit dem Angebot der Tagespflege je nach Bedarf und Wunsch die Senioren aus ihrer sozialen Isolation holen, ohne dass dabei die eigene Wohnung aufgegeben werden muss. Pflegende Angehörige sollen zudem entlastet werden“, erklärt Pflegedienstleiterin Daniela Liebers. Geselligkeit werde dabei groß geschrieben. „Wir versuchen, Gemeinsamkeiten und Interessen unserer Gäste herauszuarbeiten und so unser Tagesprogramm zu planen. Anpassungen werden dabei unkompliziert vorgenommen“, versichert die Pflegefachkraft.

Probe- und Kennenlerntage sollen bei Entscheidung helfen
Bei Bedarf kommen Friseur, Fußpflege oder Ergotherapie in die Einrichtung. Die Tagespflege kann für einzelne Tage, aber natürlich auch für die ganze Woche gebucht werden. Welcher Eigenanteil dafür fällig wird, richtet sich nach dem Pflegegrad. „Wir geben in einem Beratungsgespräch gern dazu Auskunft. Dazu bieten wir kostenfreie Probe- und Kennenlerntage an“, betont Daniela Liebers.

„Hier stehen die Menschen im Mittelpunkt“
Gudrun Ebert freut sich in der Tagespflege nicht nur auf das gemeinsame Frühstück und das tägliche Betreuungsprogramm. „Wir haben auch schon kleine Ausflüge gemacht und waren zum Beispiel in der Sachsen-Allee in Chemnitz. Das hat viel Spaß gemacht“, versichert die Seniorin. Roland Reichel kann dies nur bestätigen. „Hier stehen die Menschen im Mittelpunkt. Wir werden von einem sehr guten Team betreut“, erklärt der Flöhaer. Ein weiterer Gast freue sich, dass er sofort gut aufgenommen wurde. „Ich kann die AWO-Tagespflege allen, die noch zu Hause und einsam sind, empfehlen“, meint Volker Fischer aus Braunsdorf. Noch gibt es freie Plätze.

Der AWO -Kreisverband Freiberg engagiert sich seit 2020 in Flöha. Im Gebäude Fritz-Heckert-Straße 60 befindet sich nicht nur die Tagespflege, sondern auch die Sozialstation mit dem Ambulanten Pflegedienst, das Quartiermanagement sowie eine Beratungsstelle für Schwangere und Familien.

Es ist mittlerweile zu einer Tradition geworden, dass die AWO einmal jährlich im Wohngebiet „Sattelgut“ zum Stadtteilfest einlädt. In diesem Jahr findet die fünfte Auflage des Aktionstages am 13. Juni in der Zeit von 12 bis 18 Uhr statt „Zusammen mit anderen ortsansässigen Vereinen und Gewerbetreibenden wird es auch in diesem Jahr jede Menge Spiel und Spaß für Groß und Klein geben. Tombola, Hüpfburg, Kinderschminken und Basteln lassen sicherlich das eine oder andere Kinderauge strahlen“, sagt die AWO-Pressereferentin Manuela Hamburg. In diesem Zusammenhang können auch die Tagespflege sowie alle anderen Räume der AWO in Flöha besucht werden.

Das Wohngebiet „Sattelgut“ entstand Anfang der 1980er-Jahre in der damaligen DDR. Dabei kam die für diese Zeit typische Plattenbauweise zum Einsatz. Wie Stadtchronist Lothar Schreiter festhielt, wurden an dieser Stelle innerhalb von zwei Jahren 1275 Wohnungen auf Wiesen und Feldern errichtet. Nach der Wende erfolgte der Rückbau verschiedener Blöcke. (kbe)

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